Die Jahrgänge

Bernhard FaberUnser Freund und Winzermeister Bernhard Faber ist ein wahrer Experte der Önologie. Er versteht es, den An- und Ausbau des Weines mit dem Ziel höchster Qualität zu optimieren. Besonders interessant ist es für uns, mit ihm Ideen zur Erhöhung der Qualität bei Akzeptanz einer Mengenreduktion zu diskutieren. Und in den meisten Fällen setzen wir seine Ideen testweise in unserem Weinberg um und sind dann stolz darauf, wenn das Ergebnis positiv ausfällt. Ein Beispiel: 20% Mengenreduktion durch Herausschneiden suboptimaler Trauben 6 Wochen vor der Lese führt zu einer deutlichen Qualitätssteigerung bei nur 10% geringerem Ertrag.

Der Jahrgang 2015

Der Sommer war sehr trocken, die Beeren klein aber sehr geschmackvoll und aromatisch. Das Ergebnis ist ein sehr ausdrucksstarker Wein bei 20% geringerem Ertrag als im Durchschnitt. Die Probe des Federweißer hat uns alle überzeugt.

Der Jahrgang 2014

Die Vegetation war früh auf den Beinen, der Fruchtansatz optimal. Dann hatten wir im Tälchen einen sehr feuchten Sommer, der die Gefahr der Fäulnisbildung mit sich brachte. Also wurden im September wieder alle nicht so guten Trauben heraus geschnitten und der wunderschöne Herbst lies die gesunden Trauben optimal reifen.

Geerntet haben wir 1700 Liter Wein mit 90° Oechsle, 9 g Säure/ Liter und einen hohen Anteil an Mineralien und Aromen. Dieser Wein bis September 2015 im Fass und überzeugt mit einem sehr kräftigen Geschmack.

Der Jahrgang 2013

2013 war für uns der Sektjahrgang. Wir haben einen geringen Ertrag von 1450 Litern, 85° Oechsle, 12 g Säure/Liter davon 50% Weinsäure geerntet. Der edle Zustand der Beeren mit äußerst geringem Botrytis-Befall lieferte die besten Voraussetzungen für eine besonders gute Sektherstellung.

Der Sekt soll noch bis mindestens 2017 auf der Hefe reifen.

Der Jahrgang 2012

Der Jahrgang 2011

Der Jahrtausend-Jahrgang!

Der Jahrgang 2010

Der Jahrgang 2009

Der Jahrgang 2008

Der Jahrgang 2007

Der Jahrgang 2006

Der Frühling war eigentlich keiner. Der Winter war lang und schneereich und dauerte bis in den Mai hinein. Doch dann im Juni war er besiegt. Die Rebstöcke freuten sich über viel Sonne und Wärme bis Ende Juli. Die Winzer schwärmten übereinstimmend von den besten klimatischen Voraussetzungen für eine hervorragende Qualität und Quantität der Weine. Doch dann kam der verregnete Monat August. Mit 200 l pro qm regnete es fast dreimal so viel, wie in einem normalen August. Der anhaltende regen setzte je nach Region den Trauben sehr stark zu, die Trauben begannen zu faulen. Für die Winzer bedeutete das natürlich viel Arbeit; denn die faulen Trauben mussten schnell raus. In aufwendiger Handarbeit wurden die bis zu dreimal kontrolliert und von schlechten Trauben befreit mit der Konsequenz geringer Erntemengen. Im September verbesserten sich die Klimaverhältnisse wieder schlagartig. Die Trauben konnten ihren Reifeprozess positiv vollenden.

Zur Weinlese waren die Trauben reif und zuckerreich. Und mit Nährstoffen waren sie überdies sehr gut versorgt. Außerdem haben sie genau das richtige Maß an Fruchtsäure. In unserem Weinberg übertrafen wir sogar die exzellenten Werte des 2003er Jahrgangs. Doch dieses Ergebnis konnte nur durch die aufwendigen Arbeit unseres Winzers Bernhard Faber erreicht werden. Winzer, die sich die beschriebene Arbeit nicht leisten konnten werden es mit einem sehr problematischen Jahrgang zu tun haben. An der Flasche allein, kann man das leider nicht ausmachen.

Wir, und mit uns alle Weinfreunde des Brendel Riesling können sich auf eine Verkostung dieses Jahrganges in 2007 freuen.

Die ersten 2005er Weine sind abgefüllt und haben die strenge Hürde der amtlichen Analyse und die  sensorische Verkostung des Prüferteams der Landwirtschaftskammer bestanden.  Diese Weine aus 2005 sind auf dem Markt. Zeit für eine erste Einschätzung.

Auf den ersten Blick ein „ganz normaler“ Jahrgang. Für Experten ein Jahrgang mit vielen Überraschungen. Für den Weinfreund ein Jahrgang, auf den er sich freuen darf, denn er hat schließlich jede Menge klasse Qualitäten in die Keller gebracht.

Probenotizen von Weinfreunden:
…Leicht, aber mit großer Geschmacksfülle“
…wunderbare Weine mit herrlichem Duft und Finesse“

Meine Einschätzung: Interessante, sehr fruchtige Duftnoten geprägt mit riesigem Weingeschmack  nach frischen Trauben, angenehmer feiner Weinsäure und langem Abgang!

Dieser Jahrgang ist leider schon ausgetrunken!

 

Der 2004er Jahrgang

Ein Jahrgang wie er gegensätzlicher nicht sein könnte.
Nach einem verhaltenen Sommer und gemäßigtem Herbst brachte der Jahrgang wesentlich bessere Qualitäten als zu erwarten ließ. Jetzt, nachdem die Weine auf Flaschen gefüllt sind, überrascht dieser Jahrgang umso mehr mit sehr fruchtigen typischen Rieslingweinen.

Bei den 2004er Weinen kommt der in den letzten Jahren eingeschlagene Weg der konsequenten Mengenregulierung ganz deutlich zum Tragen.

In mehreren Arbeitsgängen werden von Hand Trauben weggeschnitten. Häufig hat jeder Trieb, der aus der Knospe am Stock gewachsen ist, 3 Trauben. Hier setzt man nach der Blüte die Reduzierung an und schneidet 1 bis 2 Trauben bis 4 Wochen vor dem Herbst weg. Der Rebstock mit seiner ganzen Blattmasse, ausgerichtet auf jeweils 2-3 Trauben, lagert nun den produzierten Zuckergehalt gänzlich in die verbliebene 1 Traube ein mit der Folge hoher Qualitätssteigerung.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist heute im qualitätsbewussten Weinbau die physiologische Reife der Trauben. Selbst wenn im Herbst die Zuckergehalte der Trauben nur noch unwesentlich steigen, erfolgt durch das Hängen lassen der Trauben bis in den November eine aromatische Reife.

Es werden mehr Mineralstoffe in die Trauben eingelagert, die Weine werden fruchtiger und fülliger. Für den Winzer erkennbar an der Braunfärbung der Traubenkerne, die den endgültigen  Reifezustand auch optisch erkennen lassen. (Ist die Natur nicht gut, es gibt noch viel zu erkennen!)

Entwicklung des 2004er Weinjahrgangs.

Durch Trockenheit und durch mäßig warme Temperaturen im Frühjahr starteten die Reben zunächst recht langsam. Meteorologen und Statistiker meldeten zwar immer wieder, dass sich noch alles im langjährigen Durchschnitt bewege. Aber waren wir in den letzten fünf Jahren nicht immer weit über dem besagten, langjährigen Durchschnitt gelegen und somit sehr verwöhnt?
Außerdem sind die 4er Jahrgänge  als „Schoppenjahrgänge“ in Erinnerung, und die Messlatte des Superjahrgangs 2003 mit seinen einzigartigen Qualitäten lag entsprechend hoch. Aber angesichts der Qualität unserer Weinlage Krettnacher Altenberg verzweifelten wir auch nicht bei einem mittlerweile schon fast zweiwöchigen Rückstand zum Zeitpunkt der Blüte und bei einem schleppenden, ja fast verzetteltem Blüteverlauf in der letzten Junidekade. Da der Fruchtansatz trotz teilweise lockerer Trauben und durch die hervorragende Vorjahreswitterung eher zu hoch war, wurde die Reduzierung der Traubenmenge schon zur Selbstverständlichkeit.
Die Weinlese im Krettnacher Altenberg fand am 4. November statt, eigentlich schon ein sehr später Zeitpunkt, aber wie oben erwähnt orientierte sie sich stark am Reifezustand der Trauben. So erhalten die späteren Weine eine optimale Aromastruktur und moderate Säurewerte mit einem hohen Anteil der feinen und bekömmlichen Weinsäure. Die Traubenleser fanden ein vollreifes, gesundes, aromatisches Lesegut vor, das bereits beim Anblick und beim Verkosten der Beeren einen Vorgeschmack auf den künftigen Wein geben konnte. Das Mostgewicht lag bei 89° Oechsle (Rückgerechnet vom entstandenen Alkohol –  eingetragen 83° Oechsle) und erfüllte somit die Mindestanforderung an eine Auslese. Weinsäurewert bei der Traubenlese 9,5 gr/L
Das eingebrachte Lesegut wurde schonend bei 1,2 bar Druck gekeltert und im Folgenden durch Kühlung des Weinfasses sehr langsam vergoren. Bei den ersten Proben entdeckte man bereits ansprechende Weincharaktere und die Anzeichen ausgeprägter Mineralität mit teils frischer, teils exotischer Frucht.

Diese Jahrgang ist leider schon ausgetrunken!